Politzer-Ballon: a) Roter Gummi-Ballon mit olivenförmigem Metall-Aufsatz. Seitlicher Aufdruck: Russka. Unterseite: 10, handschriftlich 40,25, b) dunkelroter Gummi-Ballon ohne Aufsatz, Unterseite Prägung: 8.
Anwendung findet/fand der Politzer-Ballon bei der Prüfung der Tubenfunktion mithilfe einer "Luftdusche". Der olivenförmige Ansatz eines Politzer-Ballons wird luftdicht in ein Nasenloch eingesetzt, während das andere zugehalten wird. Lässt man dann das Gaumensegel heben z.b. durch "Kuckuck"-Sagen, und drückt gleichzeitig den Ballon zusammen bemerkt der bemerkt ein Knacken im Ohr. Der Arzt kann dies ebenfalls mithilfe eines Hörschlauches hören. Das Verfahren dient auch der Behandlung von Tubenverschlüssen, zum Ausgleich von Einziehungen des Trommelfels (Knick/Eigler 1952, S. 45/46)
Der Politzer-Ballon kann auch zur Untersuchung bei Tinnitus verwendet werden. Dazu wird die Olive luftdicht auf den Gehörgang des zu prüfenden Ohres aufgesetzt und eine anhaltende Kompression und Dekompression ausgeübt. Bei tief- und mittelfrequentem Tinnitus hört bei der überwiegenden Zahl von Patienten der Tinnitus dann vorübergehend auf. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Ohrgeräusche aus dem Mittelohr oder der Cochlea (Schnecke) stammen (Arnold/Ganzer 2011).
Ein Ballon ohne Olive, aber mit passendem Ansatzstück, wurde auch zusammen mit einem Tubenkatheter verwendet (Med. Waarenhaus, S. 151) (Gummiball-Ohrenspritze)